Unsere Reise nach Ligurien und Monaco war vor allem eines: eine bewusste Entschleunigung. Schon wenige Kilometer hinter der Küste öffnet sich eine andere Welt – sanfte Hügel, Olivenhaine und kleine Weinbaubetriebe, die sich scheinbar zeitlos in die Landschaft schmiegen. Hier bestimmt nicht der Kalender den Rhythmus, sondern das Licht, das Wetter und die Jahreszeit.
Im ligurischen Hinterland führten schmale Straßen zu Weingütern und familiären Betrieben, in denen Weinverkostungen nicht inszeniert, sondern persönlich sind. Gespräche mit den Winzern, ein Glas regionaler Vermentino oder Rossese, dazu der Blick über Reben und Olivenbäume bis hinunter zum Meer – Momente, die bleiben. Die Küche war ebenso ehrlich wie hervorragend: wenige Zutaten, perfekt zubereitet, begleitet von gutem Wein und langen Abenden am Tisch.
Die Tage endeten oft mit abendlichen Spaziergängen durch kleine Orte an der Küste: warme Luft, gedämpfte Stimmen, das Licht der Laternen und das leise Rauschen des Meeres. Kein Zeitdruck, kein Programm – nur das bewusste Erleben.
Monaco setzte dazu einen spannenden Kontrast. Elegant, konzentriert, international. Ein Abend im Kasino, edle Zigarren, das leise Klirren von Gläsern – und am Nebentisch bekannte Gesichter aus Politik, Wirtschaft oder Sport. Auch hier: eine eigene Form der Ruhe, geprägt von Stil, Ritualen und einer besonderen Atmosphäre.
Diese Reise war eine Begegnung mit Gegensätzen, die sich nicht widersprechen, sondern ergänzen: Natur und Genuss, Einfachheit und Raffinesse, Stille und mondäner Glanz. Eine Auszeit, die den Blick weitet, den Alltag entschleunigt und noch lange nachwirkt.